13 Reasons why – 13 Statements zur Serie

Translated from the original version with permission by SAVE and JED. © 2017

  • Tote Mädchen lügen nicht ist eine fiktive (ausgedachte) Geschichte, welche auf einem weit bekannten Roman basiert. Sie möchte für das Thema Suizid sensibilisieren und bezieht sich nicht auf eine reale Person. Hannahs Geschichte ist nicht real.
  • Du hast vielleicht ähnliche Gedanken oder vergleichbare Erfahrungen gemacht wie die Charaktere aus Tote Mädchen lügen nicht. Menschen identifizieren sich häufig mit Charakteren aus dem Fernsehen oder Filmen. Es ist jedoch wichtig sich daran zu erinnern, dass es einen gesunden Weg gibt, mit den Themen, die in Tote Mädchen lügen nicht behandelt werden, umzugehen. Suizid zählt nicht dazu.
  • Falls du die Serie gesehen hast und du denkst, dass du Unterstützung oder einen Menschen zum Reden brauchst, gehe auf jemanden zu. Rede mit einem*r Freund*in, einem Familienmitglied oder Therapeuten*innen. Es gibt immer jemanden, der*die zuhört.
  • Suizid ist keine gewöhnliche Reaktion auf die Herausforderungen und Hindernisse im Leben. Die große Mehrheit der Menschen, die gemobbt werden, eine*n Freund*in verloren oder ein anderes Unglück erlebt haben, reden mit jemandem darüber, suchen sich Hilfe oder finden andere Wege, mit dem Erlebten umzugehen. Sie führen danach gesunde, normale Leben.
  • Suizid ist nie eine heldenhafte oder romantische Tat. Hannahs Suizid (wenn auch fiktiv) ist ein abschreckendes Beispiel, welches als Tragödie und nicht als heldenhaft angesehen werden sollte.
  • Es ist wichtig zu wissen, dass es bei Herausforderungen im Leben, Schmerz und psychischen Problemen viele Behandlungsmöglichkeiten gibt, auch wenn dies in Tote Mädchen lügen nicht anders dargestellt wird. Behandlung funktioniert.
  • Suizid betrifft jede*n und jede*r kann etwas tun um zu helfen wenn er oder sie Warnzeichen für Suizidgedanken von jemand anderem wahrnimmt.
  • Offen und ehrlich über emotionales Leiden und Suizid zu reden ist ok. Es macht niemanden mehr suizidgefährdet und bringt auch niemanden auf den Gedanken, Suizid zu begehen. Wenn du dir Sorgen um jemanden machst, frage ihn oder sie direkt, ob sie*er Suizidgedanken hat.
  • Zu wissen, wie man auf jemanden reagiert, der seine*ihre Gedanken über emotionales Leiden und Suizid mit dir teilt, ist wichtig. Verurteile weder die Person, noch die Gedanken. Höre zu. Sei freundlich und einfühlsam. Biete an, bei der Person zu bleiben. Biete an, ihn*sie zu einer Beratungsstelle zu begleiten oder eine Krisentelefonnummer anzurufen.
  • Die Art und Weise, auf die der Vertrauenslehrer in Tote Mädchen lügen nicht auf Hannahs Suizidgedanken reagiert ist nicht richtig und auch nicht typisch für den Großteil der Vertrauenslehrer. Vertrauenslehrer*innen in Schulen sind Fachleute und eine vertrauenswürdige Unterstützung, wenn man Hilfe benötigt. Wenn dein Kontakt zu einem*r Vertrauenslehrer*in nicht hilfreich war, kontaktiere andere Einrichtungen zur Unterstützung, zum Beispiel Krisentelefonnummern.
  • Auch wenn nicht jede*r weiß, wie er*sie hilfreich auf eine Äußerung von Suizidgedanken antworten kann, so gibt es immer Menschen, die dies können. Suche also weiter nach jemandem, der*die dir helfen kann. Wenn dir jemand erzählt, dass er*sie Suizidgedanken hat, nehme ihn*sie ernst und suche Hilfe.
  • Wenn du stirbst, kannst du keinen Film mehr drehen und auch mit niemandem mehr reden. Botschaften aus dem Grab zu schicken ist eine Dramatisierung aus Hollywood und im realen Leben nicht möglich.
  • […] Das Schließfach zu dekorieren oder Selfies davor zu machen ist nicht angebracht und ehrt auch das Leben der verstorbenen Person nicht.
  • Hannahs Kassetten beschuldigen andere für ihren Suizid. Suizid ist nie die Schuld von Hinterbliebenen. Es gibt auch Anlaufstellen für Hinterbliebene von durch Suizid gestorbenen Menschen.